Die Geschichte von Halloween

Warum feiern wir Halloween? Woher kommt Halloween? Das schaurig-schöne Fest, das auch bei uns immer mehr Anhänger findet, hat seinen Ursprungwahrscheinlich in vorchristlichen Festen, seine Wurzeln liegen im keltischen Raum. (Von Irland über England bis hin nach Nordfrankreich). Nach der Überlieferung gehen viele Bestandteile der mit Halloween verbundenen Bräuche auf Zeremonien keltischer Druiden zurück: Sie hatten in der Vorzeit viele Feiern unter anderem für 2 Hauptgottheiten – den Sonnengott (Belenus) und den Totengott (Samhain). Dem Sonnengott zu Ehren wurde in der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai gefeiert; auch in anderen Regionen der Welt kennt man aus alten Zeiten diesen Tag als Feiertag (als Walpurgisnacht in Deutschland zum Beispiel). Zu Beginn eines neuen keltischen Jahres – am 01. November – wurde dann Samhain, der Totengott, gefeiert.

Samhain

Bereits um 610 n. Chr. weihte Papst Bonifaz IV. das römische Pantheon Maria und allen Heiligen, seither wurden die toten Heiligen und Märtyrer in der römisch-katholischen Kirche an einem eigenen Feiertag verehrt. Nach der Unterwerfung der Kelten durch die Römer behielten die Kelten ihre eigenen Bräuche bei; und obwohl den neuen Machthabern diese Bräuche fremd waren ließen sie sie weitgehend gewähren. Papst Gregor IV. schließlich beschloss 835 n. Chr. die Bräuche der Kelten zu „christianisieren”, anstatt sie unter großem Widerstand abschaffen zu lassen und ordnete an, dass ab sofort der 01. November von der Christenheit als „Tag aller Heiligen gefeiert werden solle. An diesem Tag sollte für die Heiligen und Märtyrer gebetet werden, am 02. November (Allerseelen) wurde aller Toten gedacht. Von diesen Feiertagen leitet sich auch der Name des Festtages ab: „Allerheiligen” heißt im Englischen ‚„All Hallows’”, der Abend davor „All Hallows Eve(ening)”. Im Laufe der Zeit wurde dies verkürzt zum heutigen “Hallow’een”.

Weiße GrablichteNach der Überlieferung über die Bräuche der Druiden richtete Samhain an diesem Abend über die Toten, die in jenem Jahr verstorben waren, und entschied über ihr weiteres Schicksal: Die bösen Seelen sollten als Tiere weiterleben, die guten Seelen durften als menschliche Wesen wiederkehren. Zuvor aber gestattete er allen, noch einmal in ihre Häuser zurückzugehen um ihre Familienzu sehen. Als Schutz vor den bösen Geistern der Toten, vor Hexen und Dämonen wurden in der Nacht vor Allerheiligen mit Getreideopfern große Feuer entzündet, um die Seelen der „bösen“ Verstorbenen mit dem hellen Feuerschein fernzuhalten. Damit genug Brennmaterial für die großen Feuer vorhanden war, gingen die Druiden kurze Zeit vor der Zeremonie von Haus zu Haus, um Holz und Getreide sammeln. Einige Quellen sehen hier bereits den Ursprung der – heute vor allem us-amerikanischen „Trick or Treat”-Sitte, bei der verkleidete Kinder am Halloween Abend von Haus zu Haus ziehen und um Süßigkeiten bitten. Nach der Überlieferung wurden am Abend des 31. Oktober vor den Häusern auch kleine Gaben aufgestellt, die die bösen Geister und vor allem Samhain besänftigen und ihn zu milderen Urteilen über die Toten bewegen sollten. Die Gaben bestanden aus dem Wertvollsten, was die mehrheitlich arme Bevölkerung kurz vor Anbruch des Winters hatte: guten Speisen. In den Häusern selbst wurde der Tisch zum Festmahl ebenfalls reich gedeckt, um die heimkehrenden guten Geister gebührend zu empfangen. Die Gäste trugen Masken aus Tierfellen und Tierköpfen, die die Toten darstellen sollten. Zum Ende des Mahls geleitete die Gästeschar in ihren Verkleidungen dann den Geist bis vor die Stadt. Wenn dieses Ritual nicht zelebriert wurde, drohten den entsprechenden Familien mehr oder weniger schlimme Heimsuchung durch die enttäuschten Geister der Toten – Möbelrücken und verschwundene Gegenstände inklusive. Ein Großteil der Quellen sieht hier den Ursprung für die heutige “Trick or Treat”-Sitte. Eine andere Annahme über die Herkunft des “Trick-or-Treat” Brauches besagt, dass im 9. Jahrhundert n. Chr. Gläubige von Dorf zu Dorf wanderten, um für den 2. November – den Tag der Seelen – Opfergaben zu sammeln. Eine Opfergabe bestand in jener Zeit aus quadratischem Brot mit Johannisbeeren und wurde “Seelenkuchen” genannt. Je mehr Seelenkuchengespendet wurden, desto intensiver beteten die Gläubigen am 2. November angeblich für die verstorbenen Angehörigen des großzügigen Spenders und ebneten diesem so den Weg in den Himmel – die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte….

Kleeblätter / KleewieseWährend der großen Hungersnot 1845-1850 in Irland wanderten Hunderttausende Iren nach Amerika aus, und brachten den Brauch von Halloween mit in die neue Welt. Zuerst nur in einigen irisch-katholischen Enklaven gefeiert, breitete sich der Brauch mit zunehmender Besiedelung immer weiter über das Land aus. Auch heute noch werden – vor allem in Amerika, Frankreich und Irland – bei den Halloweenfeiern einige alte Riten im Kern beibehalten, allerdingsfast ausschließlich ohne den eigentlichen spirituellen Hintergrund: Die Kinder verkleiden sich als Geister oder andere Schauergestalten und ziehen von Haus zu Haus, um eine Gabe (“treat”) zu erbitten andernfalls wird das Opfer mit Streichen „heimgesucht”. Mehr und mehr finden auch in anderen Ländern Europas Kostüm-Partys mit gruseligen Dekorationen statt; wie in alten Zeiten ist der Tisch reich gedeckt, Familie und Freunde finden sich zum Feiern zusammen; die Kürbislaterne leuchtet dabei immer den Weg …

Halloween Hexenkessel