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Schon seit einiger Zeit boomt die – mittlerweile nicht mehr ganz so neue – Basteltechnik: Window Color. Die leuchtend bunten Bilder finden als Scheiben- und Kachel Schmuck immer mehr Freunde. Und es ist kinderleicht; hier sind noch mal ein paar Tricks und Kniffe, wie das Kunstwerk noch besser gelingt:
Folie
Die Vorlage für das spätere Bild wird unter eine transparente Folie gelegt und dann einfach nachgezeichnet. (Zuerst mit Konturenfarbe für alle Umrisse, danach mit diversen Farben für die Füllflächen). Im Prinzip kann man auf fast allen klaren Folien malen, am Besten geeignet sind allerdings Polyethylen- oder Polypropylen Unterlagen. Im Handel gibt es spezielle Unterlagen für Window Color, für den „Hausgebrauch“ sind aber auch Prospekthüllen oder Dokumentenmappen geeignet. Bitte auf jeden Fall beim Kauf darauf achten, dass es ausschließlich Pplyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) Hüllen sind, bei anderen Materialien kann es passieren, dass die fertigen Bilder sich nicht wieder von der Unterlage lösen lassen, und das wäre doch sehr schade…. Auch sollten die Hüllen glatt und vollständig transparent sein, damit sich keine Strukturen in die trocknenden Bilder einprägen können. Tipp: Wenn man ‚echte‘ Wechselbilder herstellen möchte, die sich garantiert und auf jeden Fall unversehrt und beliebig oft ablösen und neu verwenden lassen, sollte man auf Adhäsionsfolie zurückgreifen. Die Bilder werden beim Trocknen fest mit der Folie verbunden und man kann sie anschließend einfach entlang der äußeren Kontur ausschneiden.
Konturen
Als erstes müssen die Umrisse und markanten Linien der Vorlage mit einer speziellen Konturenfarbe nachgezeichnet werden. Man braucht diese Konturen zum einen als Trennung zwischen den verschiedenen Farbflächen, damit die doch recht flüssigen Window Colors nicht verlaufen; zum anderen geben sie dem Bild – genau wie die Bleiverbindungen bei der Bleiverglasung/Tiffanytechnik – Halt und Kontur. Deshalb ist es wichtig, dass die Konturen, als Stütze des gesamten Bildes, möglichst gleichmäßig gearbeitet werden. Ideal ist ein Durchmesser von ca. 1 mm, der durchgängig so beibehalten werden sollte. Am besten klappt der gleichmäßige Strich mit einer nicht zu flüssigen Konturenfarbe (von Hersteller zu Hersteller leider etwas unterschiedlich), da diese nach dem Aufbringen nicht mehr verläuft, sondern einfach ’stehen bleibt‘. Am Leichtesten malt es sich mit einer (fast) vollen Konturenflasche, die man nicht direkt mit der Flaschenspitze auf die Folie aufsetzt, sondern am Besten ein Stück anhebt (ca. 1-2 cm) und die Farbe von dort herausfließen lässt. (je höher die Flasche gehalten wird, desto weniger „zittert“ die Linie). Das Maltempo hängt natürlich auch von der Konsistenz der Farbe ab – die Hauptsache ist auch hier die Gleichmäßigkeit, um ein gutes Resultat zu erzielen. Tipp: Für sehr schmale Konturen gibt es im Fachhandel und in gut sortierten Warenhäusern verschiedene Spitzen, die man auf die Flaschen schrauben kann – damit gelingen auch feinste Linien. Alternativ kann man aber diese Partien NACH Fertigstellung des gesamten Bildes auch mit einem feinen Lackmalstift (z.B. Edding) einfach aufzeichnen. Die fertige Kontur muss nach dem Malen mindestens 24 Stunden trocknen. (Gebrauchsanweisung auf der Flasche beachten).
Farbe
Wenn die Kontur durchgetrocknet ist, können die verschiedenen Farbflächen ausgemalt werden. Dabei kommt es darauf an, dass die Farbe gleichmäßig und nicht zu dünn aufgetragen wird. Wenn die Farbschicht unregelmäßig aufgetragen wird, trocknet sie ‚fleckig‘ auf und wirkt dadurch nicht so leuchtend-schön. Wenn die Farbschicht zu dünn ist (weniger als ca. 0,5 mm), kann es passieren, dass das Bild beim ablösen von der Folie reißt. Ganz wichtig ist auch, dass die Farbe immer bis genau an die Kontur heranreicht und dazwischen keine Löcher entstehen, die das Bild schnell reißen lassen würden. Am besten gibt man mit leicht angehobener Flasche (s. Kontur) reichlich Farbe in den Mittelbereich der Farbfläche und bis in die Nähe der Kontur. Dann zügig mit einem Zahnstocher/Holzstab, o.ä.. die Farbe in kleinen Kreisen weiter verteilen und bis an die Kontur heranbringen. Die Farbe wird dadurch sehr gleichmäßig. (nur nicht zu lange mit dem ‚rühren‘ warten – dann sind u.U. schon erste Fleckchen aufgetrocknet und das gibt eine ziemliche Flick-Schusterei…). Tipp: Für sehr große Flächen gibt es im Handel spezielle Window Color Pinsel, mit denen man die Farbe schnell und gleichmäßig auftragen kann. Window Color kann man natürlich, wie andere Bastelfarben auch, mischen. Entweder gibt man dafür die Farben, die gemischt werden sollen, direkt in das richtige Feld und mischt sie dann mit einem Zahnstocher o.ä. durch (s.o.); für größere Mengen lässt sich der Mischton meist besser in einem kleinen Gefäß vorher anmischen. Auch ein Farbverlauf lässt sich so einfach zusammenstellen: Die Grundfarbe(n) wird flächendeckend eingesetzt, danach kommt an eine oder mehrere Stellen die neue Verlaufsfarbe (immer von hell nach dunkel, versteht sich). Die neue Farbe wird jetzt mit kreisenden Bewegungen weiter verteilt, bis der neue Effekt erreicht ist. Je länger man ‚rührt‘, desto weicher werden übrigens die Verläufe.
Kristallkar/Transparent
Wenn auch die Farbschichten mindestens 12 Stunden getrocknet sind (bitte Gebrauchsanweisung beachten) kann das Bild noch mit Kristallklar bearbeitet werden. Kristallklar/Transparent ist eine Farbe, die durchsichtig auftrocknet. (Auch wenn sie beim Auftragen weiß aussieht und wahrscheinlich schon manchen Window Colorer beim ersten Gebrauch zu Tode erschreckt hat). Sie wird verwendet, um farblose Stellen mit der Kontur zu verbinden und so dem Bild mehr Festigkeit zu geben. Tipp: bei kleinen Bildern oder solchen mit komplizierten Umrissen nach dem trocknen einfach mit Kristallkar/Transparent eine große Linie um das gesamte Bild ziehen und von dort bis zur äußeren Kontur mit Kristallkar/Transparent aussüllen. Das braucht zwar etwas mehr von dieser Farbe, aber dafür lässt sich das Bild wunderbar einfach ablösen und anbringen. Aufbewahrung Bilder, die nicht größer sind als DIN A4, kann man am besten in einem Ordner verwahren. Dazu am besten eine Prospekthülle an den Seiten (rechts und unten) aufschneiden, aufklappen und das Bild wie in ein offenes Buch hineinlege. Auch hier ist es wichtig, dass die Prospekthüllen aus geeignetem Material (PP oder PE), ohne Struktur und transparent sind, damit die Bilder nicht beschädigt werden. (s. Folie). Größere Bilder am Besten auf eine Buchfolie legen (ohne Struktur), mit Blumenfolie abdecken und z.B. in einer Sammelmappe aufbewahren. Tipp: Fertige Bilder kann man z.B. in einer Buchfolie auch gut einrollen und so platzsparend länger lagern. Vor dem ausrollen aber unbedingt 1-2 Tage wieder auf Zimmertemperatur bringen, damit die Bilder nicht brechen.
… huch, ein kleines malheur …
Die Farbe ist zäh geworden? Wärme hilft meist. Entweder unter warmem Wasser oder im Wasserbad erwärmen oder einige Zeit auf die Heizung legen. Beim Malen sind Bläschen in der Farbe entstanden? Wenn die Farbe noch feucht ist, kann man die Bläschen recht leicht mit einem Zahnstocher zerdrücken, nach dem Trocknen die kleinen Bläschen vorsichtig mit einer dünnen Nadel aufstechen und die Luft ausdrücken. (Vorsicht bei größeren Blasen! Knubbelgefahr!) Trotzdem allem die Kontur etwas verlaufen? Wenn die Farbe noch naß ist, kann man kleine Unebenheiten mit einem – etwas angefeuchteten – Wattestäbchen leicht korrigieren. Beim Ablösen oder Anbringen ist eine Ecke umgeknickt und klebt jetzt auf der Bildrückseite fest? Tief durchatmen und hoffen, dass die Farbe dick genug ist – unter kaltem Wasser lässt sich die Ecke meist vorsichtig wieder abziehen. (Auf keinen Fall warmes Wasser nehmen, das blutet die Fraben aus!). Das Bild lässt sich schlecht oder gar nicht von der Scheibe lösen? In der Regel ist es zu kalt. Die Bilder werden von Kälte (unter Zimmertemperatur) hart und brechen leicht. Am besten mit einem Fön erwärmen und vorsichtig abziehen. Nach dem Ablösen bleiben leichte Schatten auf der Scheibe? In der Regel geht Window Color Farbe mit heißem Wasser und etwas Putzmittel leicht zu lösen; besonders resistente Farben kapitulieren aber auf jeden Fall vor Essig. Etwas Farbe ist im Eifer des Gefechts auf der Kleidung oder der Tischwäsche gelandet? Textilien über Nacht in das Gefrierfach legen und die Farben dann am nächsten Tag herausbrechen.
Window Color im Bad
Fertige Window Color Bilder sind recht wasserfest. In feuchter Umgebung (Dampf z.B.) werden manche Farben matter und etwas trüb, nach dem Auftrocknen strahlen sie wieder wie vorher. Einige Farben mancher Hersteller können u.U. in solcher Umgebung aber auch auslaufen, deshalb am Besten an einer unauffälligen Stelle eine kleine Probe machen. Was keine Farbe aushält, ist direkter Kontakt mit heißem Wasser – also bei der Wahl der Stelle auf evtl. Spritzwasser etc. achten. Wenn Bilder auf anderen Flächen als Glas angebracht werden sollen (Dekor-Kacheln, Duschabtrennung, etc.) unbedingt zuerst prüfen, ob sich die Farben ablösen lassen. Dazu an einer unauffälligen Stelle einen kleinen Klecks kristallklar anbringen und einfach ausprobieren. Tipp: Im Fachhandel gibt es Überzugslack speziell für Window Color, der Bilder für den Außenbereich wetterfest machen soll. Auch gut für das Badezimmer geeignet!